…wie würdest du diesen Satz vervollständigen? Schauen wir uns zunächst den Begriff an: „Bedürftigkeit“ bedeutet, dass jemand in Not ist und (hauptsächlich) finanzielle Hilfe benötigt.
Natürlich kann man auch in anderen Lebenslagen bedürftig sein, emotional zum Beispiel.
In meiner Freizeit versuche ich regelmäßig „Bedürftigen“ zu helfen, ganz einfach, weil ich es kann. Das heißt nicht, ich habe besonders viel Geld und schmeiße damit um mich. Gerade weil ich finanziell nicht Jeder/Jedem helfen kann, versuche ich Zeit einzubringen. Jede*r macht eben das, was er kann.
Etwas zu tun ist immer besser als nichts zu tun, wenn man auf eine Veränderung hinwirken will.
Vor Kurzem hatte ich die Möglichkeit mit Kamil, der Inhaber des veganen Imbisses Bi-Bu, sowie Zwei weiteren Kollegen Essen an Bedürftige zu verteilen.
Wir sind mit vollgepackten Tüten, in denen sich leckere Gyroswraps befanden und viel Wasser los und durch die Bonner Innenstadt gezogen.
Wir konnten so einige Menschen glücklich und satt machen, denn gerade diese Zeit ist für Obdachlose besonders schwierig. Wenn nicht viele Menschen unterwegs sind, bedeutet das im Umkehrschluss, dass nicht so viele Pfandflaschen weggeschmissen werden, weniger Obdachlosenzeitschriften gekauft werden oder keiner eben mal etwas Kleingeld spendet. Weiterhin gab es die traurige Problematik, dass aufgrund von Corona Vorsichtsmaßnahmen verschiedene Obdachlosenunterkünfte geschlossen werden mussten. Diese Information erhielten wir von verschiedenen Bedürftigen. Stell dir vor jeder redet über #stayathome aber du hast keinen Festen Wohnsitz.
Und dann gibt es so wunderbare Menschen wie Kamil, die völlig selbstlos Handeln, um zumindest die ein oder andere gute Mahlzeit zu bekommen. Besonders gut kam das vegane Essen bei Muslim*innen an, es bestand ja keine Gefahr, Schweinefleisch essen zu müssen – aber das nur als positiven Nebeneffekt.
Ich habe so viele dankbare Augen leuchten sehen, gleichzeitig so viele erschreckende, von Schicksalsschlägen geprägte Lebensgeschichten gehört und dennoch Mut und Kampfgeist wieder aufzustehen erlebt. Es berührt mich noch immer, wenn ich daran denke.
Wir dürfen trotz der aktuellen Zeit nicht vergessen, dass es Menschen gibt, die dennoch auf Hilfe angewiesen sind. Die niemanden haben, der ihnen eben mal eine Maske vorbeibringt, die dem Virus genauso ausgesetzt sind wie wir.
Noch Mal ein riesiges Dankeschön an Bi-Bu, die diese Aktion einige Male durchgeführt haben und es vielleicht noch weiterhin werden. Einfach so, aus Selbstlosigkeit, unkompliziert und mit einem riesigen Herz <3 und leckeres Essen !
Nun zur Vollendung meines Satzes:
Bedürftigen zu helfen ist für mich ein Teil meiner Selbstverwirklichung und zahlt in mein ganz großes Lebensziel ein, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, sowie andere zu inspirieren, die Welt zu einer Besseren zu machen.