Veganismus und Antirassismus – eine Liebesgeschichte!

Ich stelle das nicht in Frage, warum sollte ich? Jemand, der sich dafür entscheidet, die friedlichste und liebenswürdigste Lebensform für sich zu wählen, der kann doch kein Rassist sein?

Aber leider reicht ein Blick in die Realität um zu begreifen, dass es sehr wohl Veganer*innen gibt, die es mit der offenen Weltanschauung noch nicht so ernst nehmen. Wie kannst du denn meiden, tierische Produkte zu essen aber gleichzeitig andere Ethnien oder vielleicht einfach Menschen mit anderer Hautfarbe blöd zu finden? Tatsächlich ist es so, dass es Veganer*innen gibt, die sich nicht für eine friedliche Ideologie entscheiden, sondern für ein gesundes Selbst. Außer Frage steht, dass der gesundheitliche Aspekt sich vegan zu ernähren enorm ist und viele sich deswegen dafür entscheiden.

Weiterhin ist dieser ekelhafte, geduldete Alltagsrassismus ein viel zu selten angesprochenes Problem unserer Gesellschaft. Da gehe ich regelmäßig an die Decke, wenn dann noch jemand sagt „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen…“ oder „Das war doch nur ein Scherz…“. NEIN!
Bitte höre nicht einfach zu oder sogar weg, wenn du etwas hörst, das aus Spaß rassistisch ist. Wir wollen den Rassismus auch nicht aus Spaß!

Die jüngsten Erkenntnisse zeigen, dass auch prominentere Vegan-Köche sich nicht unbedingt als Vorbild verhalten. Zwar hat das mehr mit dem Thema der Covid_19 Erkrankung zu tun, allerdings zeigt der Herr sich mit Anhängern der „Grauen Wölfe“, also einer rechten Gruppierung. Als Zeichen gegen rechts. Naja, da ist eben Hopfen und Malz verloren…

Umso wichtiger ist es, jede Reichweite zu nutzen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen, sei sie noch so klein!

Wie kann uns das gelingen? Indem jeder mit Freunden und Familie darüber spricht, das Thema zum Thema macht und nicht weiter ignoriert wird, dass es Rassismus gibt. Vor allem weiße Menschen, die es nicht nachempfinden können, sehen oft nicht, wie schon verschiedene Aussagen schmerzen Und nachhaltig Schäden anrichten können.

Hier eine kleine Unterstützung:

  • Viele Menschen beabsichtigen gar nicht rasisstisch zu sein, aber können sie das auch sagen, wenn sie wissen welche Wirkung das auf Andere hat?
  • Wir können People of Colour nicht vorschreiben, dass sie mit uns über ihre Unterdrückung sprechen sollen, inzwischen kann man aber im Netz bereits vieles lesen und lernen. Oder vielleicht hast du ja jemanden im Freundeskreis, für den du eine Vertrauensperson bist, dann sei da und höre zu.
  • Bis vor kurzem habe selbst ich mir nicht viele Gedanken über „Weiße Privilegien“ gemacht, aber auch das ist eine gute Gelegenheit (auch wegen eigener Betroffenheit) darüber zu sprechen.
  • Hast du zum Beispiel Buchempfehlungen, dann gib sie weiter. Gerade für Anfänger*innen, die sich mit dem Thema beschäftigen wollen, ist das ein guter Anfang. (Spoiler: weiter unten kommen Empfehlungen)
  • Deine eigene Anti-Rassismus-Reise ist der Beweis dafür, dass Veränderung möglich ist.

Die Auflistung beruht auf dem Posting von Jenerous – how to talk to your family about racism

Hier sind schon Mal Buchempfehlungen, die sich wirklich lohnen zu lesen und den Nerv der Zeit treffen:

  • „Exit Racism“ von Tupoca Ogette
  • „Was weiße Menschen über Rassismus wissen sollten, aber nicht hören wollen“ von Alice Hasters
  • „Deutschland Schwarz Weiß“ von Noah Sow
  • „Warum ich nicht länger mit Weißen über meine Hautfarbe spreche“ von Reni Eddo-Lodge

Es ist einerseits traurig und erschreckend, dass wir im Jahr 2020 noch immer darüber sprechen müssen und es nicht geschafft haben eine wirkliche Gleichstellung hinzubekommen, andererseits freut es mich, dass sich wirklich was tut und viele dieses Thema nun erster nehmen als zuvor.

Zuvor? Zuvor, damit meine ich wohl den Tod von Geroge Floyd, der 46-jährige Afroamerikaner aus Minneapolis, der am 24.05.2020 gewaltsam durch die Polizei getötet wurde.

Ich kann es immer noch nicht fassen, dass in 2020 so etwas passieren kann. Dass Rassismus immer noch Menschen tötet.

Und dabei ist George Floyd definitiv KEIN EINZELFALL! Um nur an ein Paar weitere zu denken: Justin Howell (20), AiyanaStanley-Jones (7!!), Sean Monterrosa (22), Jamel Floyd (35), Breonna Taylor (26).

All diese Opfer haben eines gemeinsam: Die falsche Hautfarbe für diese Welt der Weißen.

#blacklivesmatter #notjusticenopeace

Lasst uns weiter gemeinsam für Chancengleichheit, Gerechtigkeit, Zusammenhalt und eine Welt ohne Diskriminierung und Rassismus einstehen!

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